Die FAU im Leudelsbachtal

Am Sonntag, den 14. Oktober trafen sich Mitglieder der FAU Stuttgart, sowie deren Freunde und Familien, um gemeinsam im Leudelsbachtal zu wandern und zu grillen. Diese Syndikatsausflüge organisiert die FAU Stuttgart zwei Mal im Jahr, wobei der eine eher einen Bildungscharakter hat und beim anderen mehr die Freizeit im Mittelpunkt steht. Dieses Mal kamen rund 20 KollegInnen zusammen, darunter einige aus Heilbronn. Besonders gefreut hat uns, dass es sich ein Kollege unserer französischen Schwestergewerkschaft CNT aus Straßburg nicht nehmen ließ, extra zu unserem Ausflug anzureisen. Zusammen mit unseren spanischen Mitgliedern ermöglichte dies interessante Gespräche unter ArbeiterInnen mit grenzenübergreifender Perspektive.

Vom Stuttgarter Hauptbahnhof ging es gemeinsam mit den öffentlichen Verkehrsmitteln nach Markgröningen. Dort fing die Wanderung samt FAU-Fahne in das Naturschutzgebiet Leudelsbachtal an und führte bei bombastisch schönem Wetter am Bach entlang durch den Wald im Tal. Spontan beschloss die Ausflugsgruppe, die Wanderung ein wenig zu verlängern, und so ging es eine steile Kuppe hinauf, wo es oben angekommen eine erste Verschnaufspause mit tollem Ausblick gab. Der Rückweg führte danach über einen Trampelpfad durch eine kleine Schlucht hinunter und verlangte der Gruppe Trittsicherheit ab. Nach diesem kleinen Abenteuer ging es wieder im Tal gemächlich entlang zum nächsten, deutlich flacheren Aufstieg. Dort war nach insgesamt rund anderthalb Stunden Wanderung der Endpunkt mit Grillstelle und Ausblick auf den Hohenaspberg erreicht.

Ein mitgebrachter Sack Holzkohle, Holzwolle, dünne Hölzer, Papier und trockene Äste aus dem Wald wurden rasch zu einem Feuer gemacht. Die Hitze der Glut hatte zwar mit überraschend starkem Wind auf der Hochfläche zu kämpfen, reichte aber am Ende, als alle Kohle darauf war, aus, um in zwei Durchläufen allen Anwesenden ihr reichlich vorhandenes Essen zu grillen. Die drei vorhandenen Tische reichten aus, damit die Gruppe gemütlich Platz fand und bei leckerem Essen und Getränken ungezwungene und unterhaltsame Gespräche führen konnte. Eine Hängematte und eine Slackline luden zum Verweilen beziehungsweise zur Akrobatik ein. Am frühen Abend klang der schöne Tag langsam aus und die Gruppe fuhr ab einer nahegelegenen Bushaltestelle wieder zurück nach Stuttgart.

Vortrag in Reutlingen und Tübingen mit Peter Nowak

Der Journalist Peter Nowak wird am 6. und 7. Juli in Reutlingen und Tübingen sein und dort jeweils zum Thema Arbeitskämpfe sprechen.

Veranstaltungstext:

Selbstbestimmte Arbeitskämpfe nach dem Ende der großen Fabriken oder das neue Gesicht der Arbeiter_innenbewegung

Mit Peter Nowak, Journalist

Oft wird behauptet, dass große Streiks und gesellschaftlich relevante Arbeitskämpfe in Zeiten, in denen zumindest in Ländern wie Deutschland die großen Fabriken auf dem Rückzug sind, der Vergangenheit angehören. Auf der Veranstaltung soll hingegen gezeigt werden, dass diese von vielen Medien verbreitete und auch bei Linken populäre These falsch ist. Der Journalist Peter Nowak und Herausgeber des im Verlag Edition Assemblage herausgegebenen Buches, „Ein Streik steht, wenn mensch ihn selber macht“, wird über die Veränderungen der Arbeitskämpfe sprechen, wenn zunehmend prekäre Kurierfahrer_innen, migrantische Logistikbeschäftigte, Jobber_innen in Spätverkäufen und prekäre Lohnabhängige in den Universitäten gegen ihre schlechten Arbeitsverhältnisse Widerstand leisten. Ein besoderes Augenmerk legt er auf die „Care“-Beschäftigten (also Beschäftigte in Pflege- und Sorgeberufen), die in den letzten Jahren in vielen Städten (auch in Reutlingen und Tübingen) für bessere Arbeitsverhältnisse kämpfen.

 

6. Juli 2018 19:00 Uhr
Kulturzentrum franz.K
Unter den Linden 23, Reutlingen

7. Juli 2018 16:30 Uhr
Wohnprojekt Ludwigstrasse 15
Ludwigstraße 15, Tübingen

 

Unterstützt durch die FAU Stuttgart

Solidarity Networks – Erfahrungen aus dem Community Organizing

Seit einigen Jahren wächst wieder das Interesse am Aufbau konkreter Gegenmacht durch Selbstorganisation und direkte Aktion. Ein Beispiel sind die Solidarity Networks aus den USA, sie versuchen die Erfahrungen aus Community Organizing, gewerkschaftlichem Organizing und Anarchosyndikalismus zusammenzuführen. Mit dem Vortrag eines Kollegen der FAU Mannheim wird ein Überblick über deren Erfahrungen gegeben.

14. Juni 2018 19 Uhr 30
Stadtteilzentrum Gasparitsch
Rotenbergstraße 125 Stuttgart
Eintritt frei!

Bericht vom 42. Bundeskongress der FAU in Hannover 2018

Solidaritätsfoto der Delegierten zum 42. FAU Kongress im Jahr 2018 für die Burgerville Workers Union und #J20

Am vergangenem Wochenende fand in Hannover der 42. Bundeskongress der FAU statt. Daran nahmen etwa 80 Kollegen, darunter auch zwei Delegierte der FAU Stuttgart sowie Gäste befreundeter Organisationen, darunter die CNT aus Frankreich, die FOB aus Brasilien und das WAS aus Österreich teil. Auf dem Bundeskongress werden alle Beschlüsse unserer föderalen Struktur für die gesamte Organisation gefasst. Über die Entscheidungen wird dabei jedoch stets in der Basis, also in den jeweiligen Syndikaten vor Ort, abgestimmt. So befasste sich im Vergleich zum letzten Jahr die FAU mit fast drei Mal mehr Anträgen und der Kongress gab einige Anträge zur finalen Abstimmung an die Syndikate zurück. Damit wurde ein immenses Arbeitspensum im vorgegebenen Zeitrahmen konstruktiv und ergebnisorientiert bewältigt.

Mit einer effektiven Durchführung dank der Struktur des Kongresses, einer guten Vorbereitung sowie der verantwortungsvoll erledigten Arbeit der mit Aufgaben betreuten Kollegen, konnten die Formalitäten wie Entlastungen und Neuwahlen an weniger als zwei Vormittagen schnell erledigt werden. Damit war genügend Zeit, um in Arbeitsgruppen neue Ideen und Möglichkeiten in verschiedenen Bereichen auszuloten. Die Delegierten der FAU Stuttgart nahmen aufgrund ihres Mandats an den Arbeitsgruppen Industrie 4.0, Gewerkschaftliche Beratung, Stadtteilkämpfe und Organisierung im ländlichen Raum teil. Darüber hinaus gab es Beteiligung an den Workshops zur Solidarität mit Rojava/Nordsyrien, Branche Bildung, Jugend und zum Weiteraufbau unserer erst kürzlich neu gegründeten Internationalen Arbeiter*innen Konföderation.

Schon im Vorfeld wurde die Gründung der bundesweit arbeitenden AG fem*fau entschieden und diese nahm am Kongress ihre Arbeit auf. Die Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit der konkreten Einbeziehung feministischer Positionen und Inhalte für die gewerkschaftliche Praxis. Die FAU sieht dies von herausragender Bedeutung, denn die aktuellen gesellschaftlichen Verhältnisse können gar nicht verstanden werden, ohne die Rolle des Patriarchats, das heißt gesellschaftliche Abwertung sowie Herrschaftsausübung aufgrund von (auch zugeschriebenem) Geschlecht, miteinzubeziehen. Diesen Umstand anzuerkennen und in unserer alltäglichen gewerkschaftlichen Praxis zu berücksichtigen sowie ein stetige Überprüfung von Theorie und Praxis zum Thema muss das Ziel praktischer und revolutionärer Gewerkschaftsarbeit sein.

Solidarität mit der Wilhelm-Raabe-Str. 4

Bild: leerstandbeleben.bplaced.net

Am 28. April wurden in der Wilhelm-Raabe-Straße 4 in Stuttgart-Heslach zwei leerstehende Wohnungen besetzt. Etwa 200 Leute liefen mit Möbeln, Pflanzen und Geschirr ausgerüstet vor das Haus. Anschließend zogen zwei junge Familien in die leerstehenden Wohnungen ein. Dadurch wurde deutlich gemacht, dass es sich nicht um eine symbolische Aktion handelt. Die massive Wohnungsnot in Stuttgart trifft vor allem Geringverdienende und Familien mit Kindern und dass auf Versprechen von Seiten der Politik kein Verlass ist, dürfte mittlerweile mehr als klar sein.

Wir erklären uns daher solidarisch mit den Besetzer*innen der zwei Wohnungen und hoffen, dass angesichts des immensen Leerstands in Stuttgart diese Form der direkten Aktion Nachahmung findet.

Bericht vom 1. Mai

Zum diesjährigen 1. Mai mobilisierte die FAU Stuttgart unter dem Motto »Ob Leiharbeit, Befristung oder Minijob – Beschissene Arbeitsverhältnisse bekämpfen!« und thematisierte damit die zunehmende Prekarisierung von Arbeitsbedingungen.  Bereits im Vorfeld wurden hunderte Flugblätter und Sonderausgaben der Direkten Aktion verteilt. Darüber hinaus organisierte die FAU Stuttgart Vorträge in Ludwigsburg, Reutlingen und Stuttgart zum Thema »Warum gehen wir am 1. Mai auf die Straße?«, mit denen nicht nur in der Region zum 1. Mai mobilisiert wurde, sondern auch unsere Inhalte unter die Leute gebracht werden konnten.

Der 1. Mai selbst begann mit der Gewerkschaftsdemonstration, für die sich sozialistische Gruppen und Organisationen verschiedentlichster Couleur am Marienplatz sammelten. Von dort zog dann die Demonstration über die Tübinger- und Hauptstädterstraße am Schlossplatz vorbei, wo ein großer Teil der Demonstration abbog, um an der Revolutionären 1. Mai Demonstration im Anschluss teilzunehmen. Den Auftakt am Schlossplatz bildete die Rede der FAU Stuttgart, in der basierend auf unserer 1. Mai Kampagne auf die Prekarisierung der Arbeitsbedingungen und die Wichtigkeit sich zu organisieren eingegangen wurde.

Rede der FAU Stuttgart am 1. Mai 2018

Weiter lesen „Bericht vom 1. Mai“

Die FAU kommt nach Heilbronn

Die FAU stellt sich vor

Kämpferisch, selbstorganisiert, solidarisch und mehr als nur Gewerkschaft – so stellt sich die Freie Arbeiterinnen-und Arbeiter-Union vor.
Doch worin unterscheidet sich die FAU von anderen Gewerkschaften? Wie organisiert sie sich? Warum macht es Sinn sich im 21. Jahrhundert einer Gewerkschaft anzuschließen? Was ist dieser Anarcho-Syndikalismus und was hat es mit dieser Katze im Logo auf sich? Welche Arbeitskämpfe führt die FAU zur Zeit? Und was bringt eine Mitgliedschaft?
Diese und andere Fragen werden die zwei Referenten der FAU Stuttgart an diesem Abend beantworten.

Samstag, 12. Mai 19 Uhr 30
Emma 23 (Salzstraße 23 Heilbronn)
Eintritt frei!

Einführung in den Anarcho-Syndikalismus

Mit dem Anarcho-Syndikalismus fand die freiheitliche Richtung des Kommunismus aus der ersten Internationalen den Anschluss an die Moderne. Auf allen Kontinenten entwickelte er im 20. Jahrhundert Massenbewegungen und konnte in einigen Ländern revolutionäre Situationen erfolgreich erkämpfen. Doch was steckt hinter dem etwas klobigen Begriff? Die auch als Revolutionärer Syndikalismus bezeichnete Strategie ist in erster Linie eine direkt der Arbeiterbewegung entspringende Form einer revolutionären Gewerkschaft, die von unten nach oben organisiert und der internationalen Solidarität verpflichtet ist. Sie bietet auf der einen Seite erprobte Mittel und Werkzeuge um sofortige Besserungen in den Betrieben zu erkämpfen, nämlich die der direkten Aktion. Auf der anderen Seite bietet der Anarcho-Syndikalismus eine konkrete revolutionäre Perspektive, nämlich die des freiheitlichen oder libertären Kommunismus: Die klassen- und staatenlose Gesellschaft.

Dienstag, 29. Mai 19 Uhr 30
Soziales Zentrum Käthe (Wollhausstraße 49 Heilbronn)
Eintritt frei!

Bericht vom Ausflug in die Ausstellung „Kessel unter Druck“

Gemeinsames Essen nach dem AusflugDie FAU Stuttgart organisiert mehrmals jährlich Syndikatsausflüge, zu denen neben den Mitgliedern und deren Angehörigen auch Freundinnen und Freunde der FAU Stuttgart eingeladen sind.

So trafen sich rund 15 Leute am frühen Sonntag Nachmittag bei der S-Bahn-Haltestelle Bad Cannstatt. Ziel war die Ausstellung »Kessel unter Druck. Protest in Stuttgart 1945-1989« im nahe gelegenen Stadtarchiv.
Fotos von Protestaktionen und Originaldokumente wie Plakate, Flyer oder Wandzeitungen vermittelten einen authentischen Einblick in die vielfältige Protestkultur. Sie reichte von Teuerungsprotesten der 40er-Jahre und Gewerkschaftskundgebungen über Anti-Kriegsproteste und Kämpfen für eine lebenswertere Stadt bis hin zu Themen wie Umwelt, Internationalismus, Anti-Atomkraft, Frauen-Schwulen-Lesben-Bewegung oder Antifaschismus. Die BesucherInnen unterschiedlichen Alters kamen beim Rundgang durch die Ausstellung ins Gespräch, konnten zum Teil von ihrer Teilnahme an ausgestellten Protestaktionen berichten oder zogen Vergleiche zur heutigen Protestkultur in Stuttgart.

Im Anschluss an den Ausstellungsbesuch ging es zum Stadtteilzentrum Gasparitsch. Unter freiem Himmel bei sonnig-warmen Frühlingswetter saßen die Anwesenden zusammen. Bei selbst gemachtem spanischem Essen und Kuchen klang der Ausflug mit vielen Gesprächen in gemütlicher Atmosphäre aus.

Solidaritätsfoto für Jorge und PabloZum Ende hin sprach ein Kollege über das Schicksal von Jorge und Pablo, denen der Prozess gemacht werden soll, mit dem Vorwurf weil sie sich als Streikposten bei einem Generalstreik beteiligt haben. Um ihre Solidarität auszudrücken, wurde von einigen Anwesenden ein Solidaritätsfoto gemacht und der Gewerkschaft von Jorge und Pablo (CNT Logroño) geschickt.

Am 1. Mai auf die Straße

1886 kämpften ArbeiterInnen in Chicago für den 8‑Stunden Tag und legten damit den Grundstein für den 1. Mai als internationalen Arbeiterkampftag. Mehr als 100 Jahre später gehen wir als Lohnabhängige noch immer gegen sich verschlechternde Arbeits- und Lebens­bedingungen auf die Straße. Befristete Arbeits­verträge, Leiharbeit, Scheinselbstständigkeit oder Mini­jobs sind durch den sich in der Krise befindenden Kapitalismus heute genauso an der Tagesordnung wie Hartz IV und Co. Um Vereinzelung und Spaltung zu überwinden, müssen wir als Klasse der Lohnabhängigen zusammenstehen. Darum: Organisier Dich und kämpfe mit uns für eine solidarische Gesellschaft jenseits von Kapitalismus und Unterdrückung!

Ob Leiharbeit, Befristung oder Minijob – Beschissene Arbeitsverhältnisse bekämpfen!
Wir sehn uns auf der Straße!

Termine

Gewerkschaftsdemo: 10 Uhr Marienplatz
Revolutionäre Demo: 11 Uhr 30 Schlossplatz
Jeweils bei den schwarz-roten Fahnen.

Ab 14 Uhr 1. Mai-Fest im Stadtteilzentrum Gasparitsch
Rotenbergstr. 125 (U9-Haltestelle Raitelsberg)

Zugtreffpunkt

Tübingen Hauptbahnhof 8:25 am Gleis 2

Vorträge im Vorfeld

Wir organisieren am 17.4. in Ludwigsburg, am 19.4. in Reutlingen und am 27.4. in Stuttgart Vorträge zum Thema »Warum gehen wir am 1. Mai auf die Straße?«.

Weitere Aufrufe

Die FAU Stuttgart unterstützt zudem den Aufruf des Bündnisses für den Revolutionären 1. Mai und den Stadtteilaufruf für Stuttgart-Ost.

Warum gehen wir am 1. Mai auf die Straße?

Seit über 100 Jahren gehen jedes Jahr auf der ganzen Welt Millionen auf die Straße. Doch woher kommt der 1. Mai und warum demonstrieren wir auch noch 2018? In dem Vortrag werden zwei Mitglieder der FAU Stuttgart die Hintergründe und die Historie des Internationalen Arbeiterkampftags beleuchten. Zudem wird berichtet, was am diesjährigen 1. Mai in Stuttgart und darüber hinaus stattfinden wird.

Ludwigsburg
17. April 19:30
Demokratisches Zentrum
Wilhelmstraße 45/1

Reutlingen
19. April 19:30
Kulturschock Zelle
Albstraße 78

Stuttgart
27. April 19:00
Stadtteilzentrum Gasparitsch
Rotenbergstraße 125