Seit Jahren ist Südafrika eins der Länder mit den meisten Streiks und Protesten weltweit. Eine der wichtigsten Streikwellen fand im Platinsektor statt: Diese Streiks waren massenhaft, außerhalb der Gewerkschaften selbstorganisiert und in ihren Forderungen egalitär. Im Sommer 2012 tötete die Polizei 34 Arbeiter bei einem Platinstreik in Rustenburg. Nach dem Massaker weitete sich die Streikwelle aber noch einmal aus. Gleichzeitig war weltweit das Entsetzen groß, dass ausgerechnet in Nach-Apartheid-Südafrika ein Streik massakriert wird. Wir wollen den Film »Miners Shot Down« zusammen mit Wildcat zeigen, der den Streik in Rustenburg darstellt und die Hintergründe des Massakers untersucht, und gemeinsam darüber diskutieren.
16. März 19:30 Gasparitsch Rotenbergstraße 125
Migrantische Arbeitskämpfe in der italienischen Logistik
Seit 2008 ist Norditalien Schauplatz ungewöhnlicher Ereignisse. Unternehmen, Politik und Medien nutzen den Kriseneinbruch, um die ohnehin schon bröckelnden Arbeiter_innenrechte weiter auszuhöhlen; auf der anderen Seite formiert sich jedoch gerade am untersten Ende der Lohnskala ein lebendiger und schlagkräftiger Widerstand. Ausgerechnet migrantischen Arbeiter_innen in der Logistikbranche gelingt es, sich durch solidarische und effektive Organisierung aus ihrer Isolation und ihren erniedrigenden Arbeitsverhältnissen herauszukämpfen. Wir zeigen in Kooperation mit der Wildcat den Film »Die Angst wegschmeißen«, der die migrantischen Kämpfe in der norditalienischen Logistik behandelt.
2. März 19:30 Stadtteilzentrum Gasparitsch Rotenbergstraße 125
Die FAU stellt sich in Ulm vor

Kämpferisch, selbstorganisiert, solidarisch und mehr als nur Gewerkschaft – so stellt sich die Freie Arbeiterinnen-und Arbeiter-Union vor. Doch worin unterscheidet sich die FAU von anderen Gewerkschaften? Wie organisiert sie sich? Und was bringt eine Mitgliedschaft? Diese und andere Fragen wird ein Referent der FAU Stuttgart an diesem Abend beantworten.
1. Oktober 19 Uhr
Fort Unterer Eselsberg
Mähringer Weg 75
89075 Ulm
Freier Eintritt!
Solidarität mit der Comunidad la Esperanza

Die FAU Stuttgart unterstützt das Wohnprojekt Comunidad la Esperanza, das vor zwei Jahren von der Federación Anarquista Gran Canaria (Anarchistische Föderation Gran Canaria) initiiert wurde. Die FAGC besetzte leerstehende Gebäude, um Menschen in prekären Lebenssituationen wie beispielsweise Obdachlosigkeit nach Zwangsräumung oder Arbeitslosigkeit ein Dach über dem Kopf zur Verfügung stellen zu können. Mittlerweile leben in den vier Gebäuden 250 Menschen, die sich basisdemokratisch organisieren und deren Alltag von gegenseitiger Hilfe geprägt ist. Esperanza – also Hoffnung – nannten sie ihr Wohnprojekt, weil sie das letzte sei, das man verliert.
Als Zeichen unserer Solidarität schicken wir den Bewohnern und der FAGC unsere Grüße und außerdem eine Spende.
Es folgt ein längerer Hintergrundtext über das Projekt und Kontaktmöglichkeiten:
Weiter lesen „Solidarität mit der Comunidad la Esperanza“
Ein Streik steht, wenn mensch ihn selber macht
Die Arbeitskämpfe bei der Bahn oder bei Amazon in den letzten Monaten haben deutlich gemacht, dass Streiks durchaus nicht de Vergangenheit angehören. Doch in der letzten Zeit wurden Arbeitskämpfe in Sektoren bekannt, die gemeinhin als schwer oder gar nicht organisierbar galten. So gab es in Berlin einen erfolgreichen Arbeitskampf in einem Spätkauf, Gefangene gründen eine Gewerkschaft und Geflüchtete kämpfen für das Recht auf Gewerkschaftsmitgliedschaft. Einige Facetten dieser neuen Streiks und Arbeitskämpfe wird der Journalist Peter Nowak auf der Veranstaltungsreihe vorstellen.
Er ist Herausgeber des Buches „Ein Streik steht, wenn mensch ihn selber macht“, das in der Edition Assemblage erscheint. Auf der Veranstaltung wird es auch um die Frage geben, wie die Kämpfe am Arbeitsplatz mit den Selbstorganisationsversuchen von Mieter_innen und Erwerbslosen verbunden werden können. Denn nur dann haben diese Bewegungen Chancen, eine gesellschaftliche Kraft und vielleicht sogar einmal eine gesellschaftliche Gegenmacht zu entwickeln. Zudem richten sich alle diese Kämpfe letztlich gegen da kapitalistische Verwertungsinteresse. Ein erfolgreicher Arbeits-, Miet- oder Erwerbslosenkampf sollte neben der Durchsetzung der unmittelbaren Ziele immer auch die Selbstaufklärung über die kapitalistischen Zustände oder ihre Abschaffung zum Ergebnis haben.
16. September 20 Uhr
Stadtteilzentrum Gasparitsch
Rotenbergstraße 125
Freier Eintritt!
Auch anderswo im Süden
Solidarität mit den Abgemahnten!
Die FAU Stuttgart erklärt sich solidarisch mit den Mercedes Arbeitern in Bremen, die wegen einem wilden Streik abgemahnt wurden, und nun dagegen klagen. Wir dokumentieren die Solidaritätserklärung der FAU Bremen dazu: Weiter lesen „Solidarität mit den Abgemahnten!“
[VA] Die FAU stellt sich vor
Kämpferisch, selbstorganisiert, solidarisch und mehr als nur Gewerkschaft – so stellt sich die Freie Arbeiterinnen-und Arbeiter-Union vor. Doch worin unterscheidet sich die FAU von anderen Gewerkschaften? Wie organisiert sie sich? Und was bringt eine Mitgliedschaft? Diese und andere Fragen werden die zwei Referenten der FAU Stuttgart an diesem Abend beantworten.
29. Juli 20 Uhr
Stadtteilzentrum Gasparitsch
Rotenbergstraße 125
U9 Haltestelle Raitelsberg
Freier Eintritt!
[VA] 5 Stunden sind genug!
Immer längere Arbeitszeiten von 50, 60 oder sogar mehr Arbeitsstunden pro Woche bei gleichzeitig sinkenden Löhnen – das ist die gebetsmühlenartig wiederholte Forderung von Arbeitgeberverbänden und neoliberalen Ökonomen. Es scheint, dass die abhängig Beschäftigten sich mehrheitlich auf Dauer mit längeren Arbeitszeiten und sinkendem Lebensstandard abfinden müssten.
Ein Denken, dass auf die Mechanismen der Warenwirtschaft und die Regeln der Geld- und Finanzwirtschaft beschränkt ist, scheint keine Lösungen für die derzeitigen wirtschaftlichen Probleme zu bieten.
Die Analyse und die Berechnungen von Darwin Dante, dem Autor der „5-Stunden-Woche“ anhand der Statistischen Jahrbücher der Bundesregierung zeigen jedoch, dass bei einer nach den Bedürfnissen der Menschen ausgerichteten basisdemokratischen Produktion und Verteilung Wohlstand für alle bei einer gleichzeitigen radikalen Arbeitszeitverkürzung möglich ist. Dante wird in seinem Vortrag am 27. Mai auf Einladung der FAU Stuttgart zeigen, dass viel weniger Arbeit notwendig wäre, wenn man vernünftig wirtschaften würde.
27. Mai 19 Uhr 30
Stadtteilzentrum Gasparitsch
Rotenbergstraße 125
Freier Eintritt!
[VA] Kleine Geschichte der Krisenrevolten
Torsten Bewernitz und der Zeichner Findus haben mit „Kleine Geschichte der Krisenrevolten“ einen Sachcomic vorgelegt, der, ausgehend von der aktuellen Weltwirtschaftskrise eine Geschichte der Krisen im Kapitalismus und der Proteste dagegen erzählt. Dabei geht es ihnen vor allem darum, aufzuzeigen, dass Krisen keine Ausnahme im Kapitalismus, sondern regelmäßiger Bestandteil des Systems sind und die Proteste den Zustand der Wirtschaft spiegeln.
Der Politikwissenschaftler Torsten Bewernitz (Mannheim) wird die Revolten vor allem anhand von Bildbeispielen aus dem Comic vorstellen.
8. April 19 Uhr 30 im Stadtteilzentrum Gasparitsch
Eintritt ist frei
Zur aktuellen Lage in der Ukraine
Die Ereignisse auf dem Kiewer Majdan führten zu einer prowestlich-nationalistischen Regierung und einem Bürgerkrieg mit separatistischen Kräften in der Ostukraine. Zugleich intervenieren die Großmächte (EU/USA und Russland) in den Konflikt und schworen so eine neue Ost-West-Konfrontation herauf.
Wie erleben die Menschen in der Ukraine ihre soziale Lage und welche Auseinandersetzungen führen ArbeiterInnen und Linke mit denverschiedenen politischen Kräften? Was sind ihre Forderungen und wie kann eine Lösung des Konflikts im Interesse der Lohnabhängigen aussehen?
Um diese Fragen zu diskutieren haben wir den Basisgewerkschafter und Autor Roman Danyluk eingeladen. Er wird auf der Veranstaltung über die Entwicklung der letzten eineinhalb Jahre in der Ukraine berichten und auf den Widerstand gegen Krieg, Nationalismus, Separatismus sowie die antisoziale Politik der Regierung eingehen.
In Kooperation mit der Gruppe Zusammen Kämpfen
Am 18. März um 19:30 im Stadtteilzentrum Gasparitsch


