Seit 2008 ist Norditalien Schauplatz ungewöhnlicher Ereignisse. Unternehmen, Politik und Medien nutzen den Kriseneinbruch, um die ohnehin schon bröckelnden Arbeiter_innenrechte weiter auszuhöhlen; auf der anderen Seite formiert sich jedoch gerade am untersten Ende der Lohnskala ein lebendiger und schlagkräftiger Widerstand. Ausgerechnet migrantischen Arbeiter_innen in der Logistikbranche gelingt es, sich durch solidarische und effektive Organisierung aus ihrer Isolation und ihren erniedrigenden Arbeitsverhältnissen herauszukämpfen. Wir zeigen in Kooperation mit der Wildcat den Film »Die Angst wegschmeißen«, der die migrantischen Kämpfe in der norditalienischen Logistik behandelt.
2. März 19:30 Stadtteilzentrum Gasparitsch Rotenbergstraße 125
Kategorie: Veranstaltung
Die FAU stellt sich in Ulm vor
Kämpferisch, selbstorganisiert, solidarisch und mehr als nur Gewerkschaft – so stellt sich die Freie Arbeiterinnen-und Arbeiter-Union vor. Doch worin unterscheidet sich die FAU von anderen Gewerkschaften? Wie organisiert sie sich? Und was bringt eine Mitgliedschaft? Diese und andere Fragen wird ein Referent der FAU Stuttgart an diesem Abend beantworten.
1. Oktober 19 Uhr
Fort Unterer Eselsberg
Mähringer Weg 75
89075 Ulm
Freier Eintritt!
Ein Streik steht, wenn mensch ihn selber macht
Die Arbeitskämpfe bei der Bahn oder bei Amazon in den letzten Monaten haben deutlich gemacht, dass Streiks durchaus nicht de Vergangenheit angehören. Doch in der letzten Zeit wurden Arbeitskämpfe in Sektoren bekannt, die gemeinhin als schwer oder gar nicht organisierbar galten. So gab es in Berlin einen erfolgreichen Arbeitskampf in einem Spätkauf, Gefangene gründen eine Gewerkschaft und Geflüchtete kämpfen für das Recht auf Gewerkschaftsmitgliedschaft. Einige Facetten dieser neuen Streiks und Arbeitskämpfe wird der Journalist Peter Nowak auf der Veranstaltungsreihe vorstellen.
Er ist Herausgeber des Buches „Ein Streik steht, wenn mensch ihn selber macht“, das in der Edition Assemblage erscheint. Auf der Veranstaltung wird es auch um die Frage geben, wie die Kämpfe am Arbeitsplatz mit den Selbstorganisationsversuchen von Mieter_innen und Erwerbslosen verbunden werden können. Denn nur dann haben diese Bewegungen Chancen, eine gesellschaftliche Kraft und vielleicht sogar einmal eine gesellschaftliche Gegenmacht zu entwickeln. Zudem richten sich alle diese Kämpfe letztlich gegen da kapitalistische Verwertungsinteresse. Ein erfolgreicher Arbeits-, Miet- oder Erwerbslosenkampf sollte neben der Durchsetzung der unmittelbaren Ziele immer auch die Selbstaufklärung über die kapitalistischen Zustände oder ihre Abschaffung zum Ergebnis haben.
16. September 20 Uhr
Stadtteilzentrum Gasparitsch
Rotenbergstraße 125
Freier Eintritt!
Auch anderswo im Süden
[VA] Die FAU stellt sich vor
Kämpferisch, selbstorganisiert, solidarisch und mehr als nur Gewerkschaft – so stellt sich die Freie Arbeiterinnen-und Arbeiter-Union vor. Doch worin unterscheidet sich die FAU von anderen Gewerkschaften? Wie organisiert sie sich? Und was bringt eine Mitgliedschaft? Diese und andere Fragen werden die zwei Referenten der FAU Stuttgart an diesem Abend beantworten.
29. Juli 20 Uhr
Stadtteilzentrum Gasparitsch
Rotenbergstraße 125
U9 Haltestelle Raitelsberg
Freier Eintritt!
[VA] 5 Stunden sind genug!
Immer längere Arbeitszeiten von 50, 60 oder sogar mehr Arbeitsstunden pro Woche bei gleichzeitig sinkenden Löhnen – das ist die gebetsmühlenartig wiederholte Forderung von Arbeitgeberverbänden und neoliberalen Ökonomen. Es scheint, dass die abhängig Beschäftigten sich mehrheitlich auf Dauer mit längeren Arbeitszeiten und sinkendem Lebensstandard abfinden müssten.
Ein Denken, dass auf die Mechanismen der Warenwirtschaft und die Regeln der Geld- und Finanzwirtschaft beschränkt ist, scheint keine Lösungen für die derzeitigen wirtschaftlichen Probleme zu bieten.
Die Analyse und die Berechnungen von Darwin Dante, dem Autor der „5-Stunden-Woche“ anhand der Statistischen Jahrbücher der Bundesregierung zeigen jedoch, dass bei einer nach den Bedürfnissen der Menschen ausgerichteten basisdemokratischen Produktion und Verteilung Wohlstand für alle bei einer gleichzeitigen radikalen Arbeitszeitverkürzung möglich ist. Dante wird in seinem Vortrag am 27. Mai auf Einladung der FAU Stuttgart zeigen, dass viel weniger Arbeit notwendig wäre, wenn man vernünftig wirtschaften würde.
27. Mai 19 Uhr 30
Stadtteilzentrum Gasparitsch
Rotenbergstraße 125
Freier Eintritt!
[VA] Kleine Geschichte der Krisenrevolten
Torsten Bewernitz und der Zeichner Findus haben mit „Kleine Geschichte der Krisenrevolten“ einen Sachcomic vorgelegt, der, ausgehend von der aktuellen Weltwirtschaftskrise eine Geschichte der Krisen im Kapitalismus und der Proteste dagegen erzählt. Dabei geht es ihnen vor allem darum, aufzuzeigen, dass Krisen keine Ausnahme im Kapitalismus, sondern regelmäßiger Bestandteil des Systems sind und die Proteste den Zustand der Wirtschaft spiegeln.
Der Politikwissenschaftler Torsten Bewernitz (Mannheim) wird die Revolten vor allem anhand von Bildbeispielen aus dem Comic vorstellen.
8. April 19 Uhr 30 im Stadtteilzentrum Gasparitsch
Eintritt ist frei
Zur aktuellen Lage in der Ukraine
Die Ereignisse auf dem Kiewer Majdan führten zu einer prowestlich-nationalistischen Regierung und einem Bürgerkrieg mit separatistischen Kräften in der Ostukraine. Zugleich intervenieren die Großmächte (EU/USA und Russland) in den Konflikt und schworen so eine neue Ost-West-Konfrontation herauf.
Wie erleben die Menschen in der Ukraine ihre soziale Lage und welche Auseinandersetzungen führen ArbeiterInnen und Linke mit denverschiedenen politischen Kräften? Was sind ihre Forderungen und wie kann eine Lösung des Konflikts im Interesse der Lohnabhängigen aussehen?
Um diese Fragen zu diskutieren haben wir den Basisgewerkschafter und Autor Roman Danyluk eingeladen. Er wird auf der Veranstaltung über die Entwicklung der letzten eineinhalb Jahre in der Ukraine berichten und auf den Widerstand gegen Krieg, Nationalismus, Separatismus sowie die antisoziale Politik der Regierung eingehen.
In Kooperation mit der Gruppe Zusammen Kämpfen
Am 18. März um 19:30 im Stadtteilzentrum Gasparitsch
Kämpferisch, selbstorganisiert, solidarisch
Anarchosyndikalismus am Beispiel der FAU
Wie allen egalitär-libertären Bewegungen, liegt auch dem Anarchosyndikalismus die grundlegende Idee der Selbstbestimmung in allen Lebensbereichen zugrunde und fokussiert sich dabei im Speziellen auf die Belange der lohnabhängig Beschäftigten. Machtkonzentration, Hierarchien und Stellvertreter*innenpolitik werden abgelehnt. Dagegen setzt man die Prinzipien der Selbstorganisation und Selbstverwaltung. Da die Stärke des Kapitalismus in der Verfügungsgewalt über die Produktionsmittel und in der Ausbeutung der arbeitenden Menschen gesehen wird, ist für die Anarchosyndikalisten genau jener Bereich der Hauptansatzpunkt für den Kampf für eine herrschafts-und gewaltfreie Welt. Hierzulande wird dieser Teil des Anarchismus vor allem durch die Syndikate der Freien
ArbeiterInnen Union (FAU) vertreten. Doch was unterscheidet diese (noch) kleine Gewerkschaft von den reformistischen DGB-Gewerkschaften? Wo liegen ihre Stärken und wo ihre Schwächen? Zwei Mitglieder der FAU Stuttgart geben einen Einblick in die Arbeit ihres Syndikats. Und sie erzählen, wo Selbstverwaltung und Selbstorganisation bereits prakiziert werden.
Donnerstag, 08. Mai, 20 h, Demokratische Zentrum Ludwigsburg (Wilhelmstr. 45/1)