Bangladesh: Textilarbeiter*innen fordern gerechten Mindestlohn!

Zehntausende Arbeiter*innen der Textilindustrie sind in Bangladesh in den Streik getreten, nachdem die Regierung den Mindestlohn erhöht hatte. Warum das denn, hört sich erst Mal doch gut an? Die Erhöhung reicht eben nicht aus, sich mit dem Nötigsten aufgrund der Inflation versorgen zu können. Die streikende Gewerkschaft GWTCU fordert 25.000 BDT (=210€) als Monatslohn. Der gesetzliche Mindestlohn sieht lediglich eine Erhöhung auf 8.000 BDT (=67€) vor. Da liegen Welten dazwischen! daher ruft unsere internationale Gewerkschaft ICL-ICT zu solidarischen Aktionen auf. Statt Billig-Billig-Black-Friday, gerechten Lohn für unsere Kolleg*innen in der Textilindustrie in Bangladesh und weltweit!

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Das Garment Workers’ Trade Union Center (GWTUC), mit denen wir bereits seit Jahren in Kontakt stehen und auch in der Vergangenheit Arbeitskämpfe erfolgreich solidarisch begleitet haben, ruft nun dazu auf den Arbeitskampf zu globalisieren. Seit dem 14. ruft auch Verdi in Deutschland zur Solidarität auf.

In den letzten Wochen wurden (vorübergehend) hunderte Fabriken dicht gemacht, teilweise wegen der Streiks, teilweise weil Farbikbesitzer den Streiks zuvorkommen wollen. Die Streikenden werden regelmäßig von Cops angegriffen, häufig mit scharfer Munition. Mittlerweile patroulliert die para-militärische Border Guard Bangladesch (BGB) auf einigen Straßen. Bisher sind fünf Arbeiter*innen bei den Auseinandersetzungen ums Leben gekommen: Russel (von Cops erschossen), Emran (in einem Feuer einer Fabrik ums Leben gekommen), Anjuaran (von Cops erschossen), Name unbekannt (von einem Bus erfasst bei dem Versuch von Cops wegzurennen) und Jalal (von Cops erschossen).

Maßgebliche Profiteure von den ausbeuterischen Verhältnissen sind neben den Fabrikbesitzern auch die Einzelhandelsketten. Zu den Hauptabnehmern gehören Klamottenfirmen wie Adidas, H&M, Hugo Boss, Nike, Gap, Abercrombie & Fitch und lululemon, aber auch Discouterketten wie Lidl. Der Arbeitskampf kann international ausgeweitet werden, indem wir die Marken unter Druck setzen und sicherstellen, dass die Fabrikbesitzer und damit ihre Handelspartner den Arbeiter*innen mindestens 25.000 BDT zahlen!

Internationale Gewerkschaft ICL-CIT

Direkte Aktion, Zeitung der FAU

Global Mayday

[ssba]