Zum diesjährigen Arbeiter*innenkampftag beteiligte sich die FAU Stuttgart an der Kundgebung „#Solidarität – für ein solidarisches Miteinander“ in Stuttgart-Ost und steuerte zum 1.Mai-Fest des Stadtteilzentrum Gasparitsch einen Online-Vortrag bei.
Über 100 Menschen kamen zur Kundgebung am Lukasplatz. Mehrere Redebeiträge wechselten sich ab mit dem stimmungsvollen musikalischen Programm der Saxophonistin Moni Ramoni und sorgten für eine abwechslungsreiche Atmosphäre.
Der Redebeitrag der FAU Stuttgart schlug den Bogen vom historischen Ursprung des 1. Mai als Kampftag der Arbeiter*innenbewegung für den 8-Stunden-Tag hin zur Gegenwart unter dem Motto »30-Stunden-Woche für alle!«, das heißt weniger arbeiten, aber gleich viel verdienen um unsere Ausbeutung durch die kapitalistische Klasse zu begrenzen. In Zeiten der Corona-Pandemie verschärften sich unsere Arbeitszeitbedingungen, so der Redner der FAU Stuttgart: „Geradezu massenhaft stürzten sich die Chefs auf die Möglichkeit, Arbeiter*innen zeitweise nach Hause zu schicken. Dafür gab es Geld von der Arbeitsagentur, also vom Staat. Diejenigen von uns, die während dieser Zeit auf Arbeit waren, mussten oft das Doppelte leisten. Dies ist Klassenkampf, aber das ist der von oben, das ist der Klassenkampf gegen uns: Die Chefs lassen uns in weniger Zeit mehr schuften und kriegen dafür über den Staat also noch unser Geld ins Maul gestopft. Was kommt dabei raus? Richtig! Fette Gewinne zum Jahreswechsel – wie zum Beispiel beim Daimler hier in Stuttgart. Das ist nicht das, was wir wollen!“
Er machte aber auch klar, dass wir dies nicht einfach so hinnehmen müssen und es Alternativen zu diesen Methoden der Chef*innen gibt:
„Was wir gemeinsam auf der Arbeit tun müssen, ist zusammen zu halten. Was wir gemeinsam tun müssen, ist uns gegen den Klassenkampf der Bosse zu wehren! Was wir erreichen wollen, ist dass wir alle gemeinsam, du, ich, wir hier und alle anderen aus unserer Klasse endlich den Spieß umdrehen. Lasst uns angreifen! Wir wollen weniger Arbeitshetze! Wir wollen, dass die Reichen für die Krise bezahlen! Wir wollen weniger arbeiten! Wir wollen dafür vollen Lohnausgleich! Wir wollen dafür vollen Personalausgleich! Wir wollen mehr Freizeit und das alles für alle! Wir Arbeiterinnen und Arbeiter brauchen kämpferische Gewerkschaften! Organisiere dich bei uns in der FAU, kämpfen wir Seite an Seite, Schulter an Schulter!„
Am Infotisch der FAU konnten die zahlreichen Interessierten unter anderem die aktuelle 1. Mai-Zeitung der Direkten Aktion mitnehmen. Wir führten an diesem Tag viele Gespräche über aktuelle Arbeitskonflikte der FAU und wie wir vor Ort als Gewerkschaft aktiv sind. Die Besucher*innen unseres Infotisches nahmen sich ca. 100 Protestpostkarten zum Arbeitskonflikt bei Walther König mit.
Zum Abschluss der Kundgebung schickten wir noch solidarische Grüße an alle kämpfenden Arbeiter*innen weltweit unter dem Motto #1world1struggle – global mayday – und machten somit auch den internationalen Bezug des 1. Mai deutlich.