Bericht vom 42. Bundeskongress der FAU in Hannover 2018

Solidaritätsfoto der Delegierten zum 42. FAU Kongress im Jahr 2018 für die Burgerville Workers Union und #J20

Am vergangenem Wochenende fand in Hannover der 42. Bundeskongress der FAU statt. Daran nahmen etwa 80 Kollegen, darunter auch zwei Delegierte der FAU Stuttgart sowie Gäste befreundeter Organisationen, darunter die CNT aus Frankreich, die FOB aus Brasilien und das WAS aus Österreich teil. Auf dem Bundeskongress werden alle Beschlüsse unserer föderalen Struktur für die gesamte Organisation gefasst. Über die Entscheidungen wird dabei jedoch stets in der Basis, also in den jeweiligen Syndikaten vor Ort, abgestimmt. So befasste sich im Vergleich zum letzten Jahr die FAU mit fast drei Mal mehr Anträgen und der Kongress gab einige Anträge zur finalen Abstimmung an die Syndikate zurück. Damit wurde ein immenses Arbeitspensum im vorgegebenen Zeitrahmen konstruktiv und ergebnisorientiert bewältigt.

Mit einer effektiven Durchführung dank der Struktur des Kongresses, einer guten Vorbereitung sowie der verantwortungsvoll erledigten Arbeit der mit Aufgaben betreuten Kollegen, konnten die Formalitäten wie Entlastungen und Neuwahlen an weniger als zwei Vormittagen schnell erledigt werden. Damit war genügend Zeit, um in Arbeitsgruppen neue Ideen und Möglichkeiten in verschiedenen Bereichen auszuloten. Die Delegierten der FAU Stuttgart nahmen aufgrund ihres Mandats an den Arbeitsgruppen Industrie 4.0, Gewerkschaftliche Beratung, Stadtteilkämpfe und Organisierung im ländlichen Raum teil. Darüber hinaus gab es Beteiligung an den Workshops zur Solidarität mit Rojava/Nordsyrien, Branche Bildung, Jugend und zum Weiteraufbau unserer erst kürzlich neu gegründeten Internationalen Arbeiter*innen Konföderation.

Schon im Vorfeld wurde die Gründung der bundesweit arbeitenden AG fem*fau entschieden und diese nahm am Kongress ihre Arbeit auf. Die Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit der konkreten Einbeziehung feministischer Positionen und Inhalte für die gewerkschaftliche Praxis. Die FAU sieht dies von herausragender Bedeutung, denn die aktuellen gesellschaftlichen Verhältnisse können gar nicht verstanden werden, ohne die Rolle des Patriarchats, das heißt gesellschaftliche Abwertung sowie Herrschaftsausübung aufgrund von (auch zugeschriebenem) Geschlecht, miteinzubeziehen. Diesen Umstand anzuerkennen und in unserer alltäglichen gewerkschaftlichen Praxis zu berücksichtigen sowie ein stetige Überprüfung von Theorie und Praxis zum Thema muss das Ziel praktischer und revolutionärer Gewerkschaftsarbeit sein.

[ssba]